Georg Hahn hatte von 1997 bis 2003 die ISPA Präsidentschaft inne. Eine Zeit, in der das
Internetgeschäft noch eine Art Geheimwissenschaft für ein paar wenige Interessierte war. Hahn
meint, für junge Menschen ist wahrscheinlich diese Zeit gar nicht so leicht vorstellbar. Es war
eine Zeit, in der es in Privathaushalten keine Computer, keine Mobiltelefone und schon gar keine
Smartphones gab. Internet natürlich auch nicht. Es war eine sehr entdigitalisierte, analoge
Zeit. „Wir waren damals in einem Feld unterwegs, auf dem wir uns wie Pioniere gefühlt haben“,
sagt Hahn im Interview. Er umreißt die Anfangszeiten der ISPA aus seiner Sicht und gibt einen
Ausblick darauf, welche Entwicklungen auf uns zukommen könnten. Georg Hahn unterstützt aktuell als Gesellschafter der BUSINESS DESIGN Konzerne bei ihren Innovationsvorhaben.
Karl Hitschmann wirft im Interview nicht nur einen Blick in die Vergangenheit und erzählt von der Gründung von nic.at, sondern spricht auch über Aufklärungsarbeit, Domain-Verwaltung und warum es in Zukunft mehr um die Nutzung der Technologie als um die Technologie selbst geht. Er war von 1998 bis 1999 Generalsekretär der ISPA. Heute berät er in seiner Funktion als Experte für Innovations-Management und Mitbegründer von BUSINESS DESIGN große Unternehmen.
Bettina Hainschink zweifelt, ob die heutige Speichertechnologie schon das Nonplusultra ist. Die studierte Wirtschaftsinformatikerin half dabei, die ISPA aus der Taufe zu heben. In ihrem Rückblick spricht sie über die Entstehungsgeschichte des Verbandes und geht auf die gesellschaftlichen Aspekte der rasanten digitalen Entwicklung der letzten 20 Jahre ein. Heute leitet Hainschink als Gesellschafterin CON.ECT Eventmanagement sowie die CON.ECT Business Academy.
Seinerzeit nicht einfach mit dabei, sondern federführend war Peter Rastl bei der Gründung der ISPA. Er war es auch, der das Internet nach Österreich brachte und gilt somit als ‚Vater des Internets in Österreich’. Der ehemalige Leiter des Zentralen Informatikdienstes der Universität Wien war es, der die Internet-Domain ‚.at’ für Österreich registrieren ließ. Darüber, aber auch über die damaligen Entwicklungen und vor welchen Herausforderungen wir heute stehen, erzählt er im Interview.
Berufsoptimist Michael Eisenriegler lässt sich nicht von seinem guten Glauben an das Internet abbringen. Warum das so ist, erzählt er im Gespräch. Als Anbieter des ersten Gratis-E-Mail-Dienstes in Österreich trug er maßgeblich zu der Entwicklung des Internets in diesem Land und der Gründung der ISPA bei. Er meint, dass es sich ganz sicher ausgezahlt hat, diesen Verein zu gründen. Heute beschäftigt sich Eisenriegler als Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter der MediaClan GmbH mit Online-Medien.
Von 2003 bis 2004 war Johannes Schwertner Präsident der ISPA. Eine Zeit, die spannend, aber auch anstrengend war, wie er meint. Cybersecurity ist für ihn genauso aktuell wie der Breitbandausbau, der bereits zu seiner Zeit als Präsident von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich war, erzählt er im Gespräch. Mittlerweile ist Schwertner seit einiger Zeit wieder in der Pharmaindustrie tätig, die auch Ausgangspunkt seiner Karriere war. Er leitet heute als geschäftsführender Gesellschafter die beiden Pharma-Unternehmen Easypharm und Frank & Co.
Zwei Stunden kein Internet für Österreich: Was heute einem Untergangsszenario gleicht, nutzten Arno Abler und seine Kollegen, um für ihre Sache zu kämpfen. Wie es dazu kam und wie damit der Grundstein zur Gründung der ISPA gelegt wurde, führt Abler in seinem Rückblick aus. Er blickt aber auch in die Zukunft und hat dabei einige Anregungen parat. Der langjährige Bürgermeister von Wörgl und Abgeordnete zum Tiroler Landtag beschäftigt sich auch heute noch mit Digitalisierung.
Kurt Einzinger war von 1999 bis 2008 Generalsekretär der ISPA. Sein Motto: Was dem Internet gut tut, tut auch der Wirtschaft des Internets gut. Im Interview erzählt der gebürtige Wiener von großen Erfolgen, dem Aufkommen von ADSL als neuartige Technologie und seiner denkwürdigen Begegnung mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore. Dem Medium Internet ist Einzinger treu geblieben. Heute leitet er Netvisual, ein Unternehmen, das sich auf professionelle Videoproduktion und Internet-Streaming konzentriert.
Georg Chytil, langjähriges Vorstandsmitglied und von 2004 bis 2006 Präsident der ISPA, sieht den Verband viel mehr in einen gesellschaftlichen Kontext eingebunden als andere. Die Hintergründe dazu und warum er sich über die Aussage des damaligen Bundeskanzlers Gedanken gemacht hat, erzählt er im Interview. Chytil gilt als einer der Internet-Pioniere und leitet aktuell als Geschäftsführer den Business Provider next layer.
Von 2006 bis 2008 war Roland Türke Präsident der ISPA. Schon seit dem Jahr 2000 engagierte sich Türke als Vertreter der UPC innerhalb des Verbandes. Zu Beginn seiner Präsidentschaft sah er zwei große Interessensgruppen innerhalb der ISPA. Welche diese waren und wie diese wieder an einem gemeinsamen Strang zogen, erzählt Türke im Gespräch. Den Verband sieht er heute im Bereich des Datenschutzes und Urheberrechts ebenso gefordert wie bei der Frage der gesellschaftlichen Verantwortung.
Martin Slunsky zählt zu den Gründungsvätern der ISPA. Bereits im Jahr 1994 hob er einen der ersten Internet Service Provider Österreichs aus der Taufe. Inzwischen sieht sich Slunsky, der mittlerweile im Bereich der E-Mobilität tätig ist, die ‚Szene’ von außen an. Er gibt einen Einblick darüber, wie alles begonnen hat, was die Beweggründe zur Initiierung der ISPA waren, und meint, dass die Gründung der nic.at ein sehr großer Erfolg war.
Von 2008 bis 2016 – acht Jahre lang – war Andreas Koman Präsident der ISPA. In dieser Funktion war seine Aufgabe stets, gegensätzliche Seiten zu vereinen. Nochmal kandidieren wollte er nicht – es brauche frische Ideen und neue Sichtweisen, erklärt er. Im Interview sprach er über die Herausforderungen während seiner Präsidentschaft, den Umgang mit der Thematik der Vorratsdatenspeicherung oder etwa der Netzneutralität. Koman ist Mitglied der Geschäftsführung von Tele2 und verantwortet die Bereiche Recht, Regulierung und Einkauf.
Andreas Wildberger ist promovierter Wirtschaftswissenschafter und war zwischen 2008 und 2012 ISPA Generalsekretär. Er leitet derzeit den Bereich Strukturprogramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). In seinem Interview gibt er einen Ausblick auf zukunftsweisende Technologien und erzählt, warum er ‚technischen Humor’ mag und warum es sinnlos ist, Internet-Adressen zu blockieren.
Seit November 2016 ist Harald Kapper Präsident der ISPA. Seine Firma kapper.net war Gründungsmitglied, seit 2008 engagiert sich Kapper aktiv in der ISPA: „Die Ursache war, dass ich mit Ungerechtigkeiten nur sehr schwer umgehen kann“, so der Präsident im Interview, dem die Fairness innerhalb der österreichischen Internetwirtschaft besonders wichtig ist. Wenn sich Kapper nicht gerade in Sachen ISPA engagiert, leitet er in seinem Hauptberuf sein Unternehmen kapper.net, das vorwiegend auf Infrastrukturlösungen und integrierte Internet-Anwendungen setzt.
Seit 2010 ist Maximilian Schubert bei der ISPA. Zunächst als Jurist tätig, übernahm er im Jahr 2012 die Funktion des Generalsekretärs. Im Interview sprach er über seine Dissertation, das Spannungsverhältnis zwischen freiem Internet und Regulierung und warum die ISPA ein Ort für Idealisten und Persönlichkeiten ist.