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10.02.2025

Jugendliche und Sexualität im Internet

Neues ISPA-Informationsmaterial unterstützt mit rechtlichen Informationen und Sicherheitstipps zu Sexting, Sextortion und Cyber-Grooming

Das Internet ist als Raum des Lernens und Ausprobieren aus der Lebensrealität der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Jugendliche erforschen auch ihre Sexualität immer mehr online, was beim Erwachsenwerden in einer digitalisierten Welt eine natürliche Entwicklung ist. Besorgniserregend ist, dass laut einer aktuellen Saferinternet.at-Studie vier von zehn Jugendlichen von sexueller Belästigung online betroffen sind. Um Jugendliche unterstützen zu können, benötigen Eltern und erwachsene Bezugspersonen digitale Medienkompetenz und Wissen über die häufigsten Arten von sexueller Belästigung online. Die ISPA unterstützt dabei mit der neuen Broschüre „Jugendliche und Sexualität im Internet: Was Eltern über Sexting, Sextortion und Cyber-Grooming wissen sollten“.

Wann ist Sexting erlaubt?

Der Begriff „Sexting“ setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“ zusammen und beschreibt das Versenden und Empfangen intimer Nachrichten, Fotos oder Videos über digitale Medien. „Vielen Kindern und Jugendlichen ist nicht bewusst, dass gemäß § 207a StGB das Herstellen, Anbieten, Besitzen und Weiterleiten von bildlich sexualbezogenen Darstellungen minderjähriger Personen grundsätzlich mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren bestraft wird“, so ISPA-Generalsekretär Stefan Ebenberger. Eine Ausnahmeregelung gibt es für einvernehmliches Sexting: Die Abgebildete Person muss mindestens 14 Jahre alt sein und der Verbreitung freiwillig zugestimmt haben. Ebenberger erinnert, dass sich „bei einer Weiterleitung ohne Zustimmung nicht nur der:die Sender:in sondern auch der:die Empfänger:in strafbar macht.“ In der neuen ISPA-Broschüre wird der Rechtsrahmen und die Ausnahmeregelung genau erläutert.

Schutz vor Sextortion und Cyber-Grooming

„Sextortion“ setzt sich aus den Begriffen „Sex“ und „Extortion“ (engl. Erpressung) zusammen und beschreibt eine Form der Erpressung, bei der Täter:innen mit der Veröffentlichung von intimen Bildern, Videos oder anderen Aufnahmen des Opfers drohen. Cyber-Grooming bezeichnet eine manipulative Vorgehensweise, bei der Erwachsene gezielt das Vertrauen Minderjähriger erschleichen, um Nacktbilder, -videos oder sogar ein reales Treffen zu erreichen. Der englische Begriff „to groom“ bedeutet „zurechtmachen“ und beschreibt in diesem Kontext den schrittweisen Prozess, bei dem Groomer:innen das Opfer emotional und psychologisch „vorbereiten“.

Damit Kinder und Jugendliche sich vor diesen Übergriffen schützen können, sind verstärkte Präventionsmaßnahmen notwendig. „Die Plattformen entwickeln die Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung stetig weiter. Dennoch ist Aufklärung über Warnsignale und Taktiken der Täter:innen der wirksamste Schutz gegen diese Formen der sexuellen Belästigung. Die neue ISPA-Broschüre vermittelt dieses Wissen für Eltern und gibt praktische Tipps im Umgang mit sexueller Belästigung online“, erläutert Ebenberger.

Neue ISPA-Broschüre im Rahmen des Saferinternet.at-Projekts

Im Rahmen des Saferinternet.at-Projekts entstehen laufend neue Informationsmaterialien, um erwachsene Bezugspersonen und Kinder beim Erwerb von digitaler Medienkompetenz zu unterstützen. Die neue Broschüre „Jugendliche und Sexualität im Internet – Was Eltern über Sexting, Sextortion und Cyber-Grooming wissen sollten“ kann auf der ISPA-Webseite heruntergeladen und als Print-Broschüre kostenlos bestellt werden.

 

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