Pressemitteilungen

zurück
17.02.2003

Wie man mit Marktmacht den Markt macht

ISPA kritisiert weiteres unlauteres Angebot der Telekom Austria das von der TA (Telekom Austria) auf 2 Monate befristete Angebot bei ADSL-Selbstinstallation auf das Aktivierungsentgelt in der Höhe von 43,52 € zu verzichten, wurde wieder nur ihren eigenen Endkunden gemacht. Den Endkunden der anderen ISPs (Internet Service Providern) wird die Preisreduktion nicht gewährt. Laut ISPA (Internet Service Providers Austria) ist das auf der einen Seite ein eindeutiger Vertragsbruch des ADSL-Wholesale-Vertrags zwischen TA und den ISPs und auf der anderen Seite eine Verletzung des Nichtdiskriminierungsgebots, dem die TA als Marktbeherrscher unterliegt. Eine Klage der betroffenen ISPs wegen Vertragsbruch und auf Schadenersatz wird vorbereitet.

"Das ist inzwischen die xte unlautere Vorgehensweise der TA gegenüber ihren Partnern im Breitbandbereich in den letzten Monaten", sagte ein sichtlich ungehaltener Mag. Johannes Schwertner, Vorstandsmitglied der ISPA. "Ich erinnere nur an Proxi TV und die Weihnachtsaktion zu Ende des vorigen Jahres, als auch an die Probleme bei der Modemauslieferung und bei den Entstörungen."

"Es läuft jedes Mal nach dem selbem Prinzip ab," ergänzte Dr. Kurt Einzinger, Generalsekretär der ISPA. "Die TA setzt eine eindeutig die ISPs benachteiligende Aktion, wir protestieren und informieren den Regulator und ein bisschen später wird von der TA den Providern ein Angebot gemacht, das weder Fisch noch Fleisch ist. Dann ist der Aktionszeitraum wieder vorbei. Der Schaden für die ISPs aber bleibt."

Diese Marktmachtpolitik schadet insgesamt der Breitbandentwicklung in Österreich. Trotz eines guten Starts mit dem Abschluss des ADSL-Wholesale-Vertrags vor 3 Jahren, hat es die TA geschafft durch ihre latente Wettbewerbsbehinderung die österreichische ADSL-Entwicklung im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu bringen.

"Im Übrigen zeigt dieser Fall wieder ganz deutlich, dass nur durch eine klare organisatorische und gesellschaftsrechtliche Trennung der Telekom Austria in einen Infrastrukturbetreiber, bei dem die staatlichen Anteile liegen und der öffentlich gefördert wird, und einen Dienstebetreiber, der zu gleichen Konditionen im Wettbewerb mit den anderen steht, faire Wettbewerbsbedingungen im Telekommarkt erreicht werden können," stellte Mag. Schwertner abschließend fest.

ISPA Rückfragehinweis:

Dr. Kurt Einzinger
ISPA Internet Service Providers Austria
Währinger Straße 3/18
A-1090 Wien, AUSTRIA
tel.: +43 1 409 55 76
fax: +43 1 409 55 76 21
e-mail: office (a) ispa.at

zurück