„Das Internet treibt die Weiterentwicklung des Fernsehens voran“, erklärte ISPA Präsident Andreas Koman, gestern anlässlich der Eröffnung des Internet Summits Austria 2011. „Neue Geräte, der Ausbau von Breitbandinternet und ein sich änderndes Nutzungsverhalten forcieren die Verbindung zwischen Fernsehen und Internet.“ Es sei ein Anliegen der ISPA als Interessenvertretung der österreichischen Internetwirtschaft, die verschiedenen Entwicklungen und ihre Proponenten zusammenzubringen und den „State of the Art“ von TV & Internet im Rahmen dieser Veranstaltung zu diskutieren.
In seinem Impulsvortrag stellte Bertram Gugel die Frage: „Ist Internet das bessere Fernsehen? Die neue Freiheit der Konsumenten.“ Der deutsche Online- und Videoexperte erläuterte, wie Fernsehen und Internet immer weiter ineinander aufgehen werden.
Gugel hob die Möglichkeiten Einzelner, ihr eigenes Programm zu gestalten, hervor. Er stellte bereits existierende Dienste und Angebote, wie Casual games oder Webinhalte vor, die den klassischen TV-Konsum ergänzen werden. Gugel betonte, dass das Internet die Vorzüge des Fernsehens verstärken werde, denn es werde hochwertige Inhalte, überlegtes Programm und soziale Interaktion generieren.
In der anschließenden Podiumsdiskussion brachten die Gäste unterschiedliche Aspekte, die die zunehmende Vernetzung von Internet und Fernsehen mit sich bringt, ein:
Hermann Hellwagner, Leiter der Forschungsgruppe Multimediakommunikation am Institut für Informationstechnologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, sprach Veränderungen in beiden technologischen Feldern an: „Es ist abzusehen, dass sich auch TV-Geräte als Zugangsgeräte zum Internet etablieren werden, natürlich vorrangig für audiovisuelle Inhalte.“ Dies werde einerseits die neue Freiheit der Konsumenten ermöglichen andererseits das Fernsehen den zukünftigen Entwicklungen des Internet stärker unterwerfen.
Eine stetig steigende Nachfrage nach multimedial nutzbaren Inhalten, die es zu bedienen gelte, sei beim ORF zu bemerken, erklärte Christian Eder, technischer Leiter der Direktion Online und Neue Medien: „Gerade in den letzten Jahren gab es beim ORF im Onlinebereich durch die Integration der Multimedialität einen großen Innovationsschub.“
Kurt Einzinger, Geschäftsführer der Videoproduktionsfirma Netvisual, ging auf die Möglichkeiten ein, die Entwicklungen von Internet und Fernsehen alternativen Contentanbietern eröffne: „Jetzt ist es möglich, ein persönliches Programm je nach Interesse und Stimmung zu gestalten. So lassen sich neue Geschäftsfelder erschließen. Warum sollte man ein zusammengestelltes Programm ansehen, wenn man Filme, Shows, Live-Übertragungen, Dokumentarfilme etc. selbst aussuchen kann?“
Die Entwicklungen im TV und Onlinebereich fordern auch die Herstellung neuer Geräte. „Smart TVs verbinden leistungsfähige Browser, Video on Demand, Apps und diverse Dienste“, erklärte Georg Reitmayr, beim Gerätehersteller Samsung für Verbraucherelektronik verantwortlich. Der Konzern verzeichne eine stetig steigende Nachfrage nach derart vernetzt einsetzbaren Geräten.
„Ein sich durch das Internet wandelndes Nutzungsverhalten und die veränderten technischen Grundlagen forcieren die Verflechtung zwischen Fernsehen und Internet. Sie werden weitschichtige Entwicklungen mit sich bringen und bieten breiten Raum für unternehmerische Entfaltung. Die Zusammenschau der verschiedenen Blickpunkte ist uns als Interessenvertretung der Internetwirtschaft in Österreich ein großes Anliegen gewesen“, fasste ISPA Präsident Andreas Koman in seinen Abschlussworten den Internet Summit 2011 zusammen.
Bei Buffet und Networking in Anschluss sorgte das Thema „TV & Internet – Wie schauen wir morgen fern?“ auch nach dem offiziellen Ende der Diskussion bei den rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Internet Summits Austria für ausreichenden Gesprächsstoff.
Mag. Edith Michaeler
ISPA Internet Service Providers Austria
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Der Internet Summit Austria (ISA) hat sich als zentrales Forum der Internet-Community und der digitalen Wirtschaft in Österreich und über die Grenzen hinaus etabliert. Ziel dieser Veranstaltung ist die vertiefte Diskussion des Spannungsverhältnisses der Interessen von Privatpersonen, Wirtschaft und Politik sowie ein sachlicher Diskurs über mögliche Zukunftsszenarien.