Über 3.500 Meldungen aufmerksamer UserInnen hat Stopline, die Meldestelle für Kinderpornografie und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet, im Jahr 2011 bearbeitet. 15,5 Prozent davon wurden als tatsächlich illegal eingestuft – dies ist eine deutliche Reduktion gegenüber 2010. Der Großteil der eingegangenen und als illegal beurteilten Meldungen entfiel auf kinderpornografische Darstellungen.
Barbara Schloßbauer, Leiterin der Stopline, resümiert: „Erfreulich ist, dass wir über Jahre hinweg einen kontinuierlich hohen Meldungseingang zu verzeichnen haben. Damit kommen wir unserem Ziel, User vor zufällig aufgefundenem gesetzeswidrigem Material zu schützen, immer näher“. Jeder User, der im Internet auf kinderpornografische oder nationalsozialistische Inhalte stößt, kann diese an Stopline per E-Mail oder per Web-Formular melden – auch anonym. Ist der Inhalt tatsächlich illegal, werden der Host-Provider und parallel dazu die Exekutive verständigt.
Von den über 3500 Meldungen an Stopline wurden 549 Inhalte als tatsächlich illegal eingestuft. Davon entfielen 508 – das sind 93 Prozent - auf Kinderpornografie und 41 Fälle auf NS-Wiederbetätigung. Im gesamten Jahr 2011 wurde nur ein einziger Fall auf einem österreichischen Server lokalisiert. Alle anderen Meldungen bezogen sich auf Material, das im Ausland gehostet wurde. In diesem Fall wird die Meldung an eine der 41 INHOPE-Partner-Hotlines weiter geleitet. „Dank der guten internationalen Zusammenarbeit und der hervorragenden Vernetzung unserer Partner vor Ort können verbotene Inhalte auch im Ausland meist rasch entfernt werden“, lobt Barbara Schloßbauer.
„Die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen Providern und Exekutive im Rahmen der Stopline hat dazu geführt, dass illegale Inhalte in Österreich faktisch nicht mehr gehostet werden. Das ist ausgesprochen erfreulich“, erklärt Maximilian Schubert, Generalsekretär der ISPA im Rahmen des Pressegesprächs.
„Die Stopline verdeutlicht, wie Provider und staatliche Stellen erfolgreich an der Entfernung illegaler Inhalte im Internet zusammenarbeiten können. Die Analyse, ob Inhalte im Internet illegal sind oder nicht, muss von einer unabhängigen Stelle und nicht durch die Anbieter selbst durchgeführt werden“, betont Schubert.
Durch aktuelle mediale Präsenz ist eine Steigerung beim Meldungseingang erkennbar. „Die Medien können einiges für den Kampf gegen Kinderpornografie und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet leisten, indem sie beispielsweise unser Logo veröffentlichen oder auf unsere Website www.stopline.at hinweisen“, appelliert Stopline-Leiterin Barbara Schloßbauer.
Der Stopline Jahresbericht 2011 steht unter www.stopline.at zum Download bereit.
Mag. Edith Michaeler
Internet Service Providers Austria
Tel.: +43 1 409 55 76
e-mail: edith.michaeler (a) ispa.at
Mag. Monika Pink-RankNic.at
Tel.: +43 662 46 69-63
e-mail: monika.pink-rank (a) nic.at
Die ISPA-Initiative „Stopline“ wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine von den Behörden anerkannte Meldestelle für kinderpornografische und nationalsozialistische Inhalte im Internet. Stopline ist eingebunden in INHOPE, ein weltweites Netz an Meldestellen, das 1999 im Rahmen des Safer Internet Action Plans der Europäischen Kommission gegründet wurde. Finanziell unterstützt wird Stopline von Mitteln des EU Safer Internet Programms und der österreichischen Domain-Registry nic.at.
www.stopline.at
Die ISPA – Internet Service Providers Austria – ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internets in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von rund 200 Mitgliedern gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien. Die ISPA vertritt Mitglieder aus Bereichen wie Access, Services, Hosting und Content und fördert die Kommunikation der Marktteilnehmer untereinander.