Über 2.600 Mal haben sich aufmerksame Internetnutzer 2012 an Stopline, die Meldestelle gegen Kinderpornografie und Nationalsozialismus, gewandt. In 17 Prozent der Fälle wurde der gemeldete Inhalt von Stopline als tatsächlich illegal eingestuft. Der Großteil der eingegangenen und als illegal beurteilten Inhalte betraf kinderpornografische Darstellungen.
„Der Anteil der illegalen Inhalte ist in den letzten Jahren im Verhältnis zum Meldungseingang weitgehend gleichbleibend“, resümiert Barbara Schloßbauer, Leiterin der Stopline. Erfreulich dabei: Im Jahr 2012 wurden nur zwei der illegalen Inhalte auf einem österreichischen Server lokalisiert. Alle anderen Meldungen bezogen sich auf Material, das im Ausland gehostet wurde.
Von den insgesamt 2.615 eingegangenen Meldungen wurden 82 Prozent von den Meldern der Kategorie Kinderpornografie zugeteilt. Davon hat Stopline ein Fünftel als tatsächlich illegal beurteilt. „Da der Großteil dieser Inhalte auf ausländischen Servern gehostet wird, ist gerade hier die internationale Zusammenarbeit im Hotline-Netzwerk von INHOPE extrem wichtig“ betont Schloßbauer. Der Großteil der Meldungen wurde an eine der 43 Partner-Hotlines in insgesamt 37 Ländern weitergeleitet, was die weitere Verfolgung in dem jeweiligen Land garantiert.
Besonders erfreulich in diesem Zusammenhang ist die immer raschere Reaktion der Provider: So wurden europaweit 90% der illegalen Inhalte innerhalb von nur 72 Stunden gelöscht, in allen von INHOPE betreuten Ländern beinahe 95% innerhalb von 11 Tagen. „Dass diese Inhalte innerhalb relativ kurzer Zeit wirklich aus dem Netz entfernt wurden, ist uns sehr wichtig“, führt Maximilian Schubert, Generalsekretär der ISPA aus. „Unsere Devise heißt „Löschen statt Sperren“. Internetsperren und andere Filtermaßnahmen können allzu leicht umgangen werden, führen letztlich nur zu einer Verlagerung des Problems und werfen zahlreiche andere Fragen auf.“
Ist der gemeldete Inhalt tatsächlich illegal und in Österreich veröffentlicht, verständigt Stopline den Host-Provider und parallel dazu die Exekutive, die umgehend handeln. „Die Stopline ist eine sehr erfolgreiche Initiative der österreichischen Internet Service Provider, die zeigt, dass diese ihre gesellschaftspolitische Verantwortung vorbildhaft wahrnehmen“, erklärt Schubert im Rahmen des Pressegesprächs. „Unser Modell verdeutlicht, wie Provider und staatliche Stellen erfolgreich an der Entfernung illegaler Inhalte im Internet zusammenarbeiten können“.
Auffällig ist der enorme Anstieg an Meldungen im ersten Quartal 2013. Bisher sind 1064 Meldungen in drei Monaten eingegangen, von denen über 330 (31 %) als illegal eingestuft wurden. Wenn diese Entwicklung anhält, zeichnet sich eines der meldungsintensivsten Jahre überhaupt ab. „Damit dieser Erfolg anhält, brauchen wir natürlich auch weiterhin die tatkräftige Unterstützung der Medien, Provider und Internetnutzer“, so Schloßbauer. „Denn je präsenter Stopline im Internet und in der Öffentlichkeit ist, desto eher melden User illegale Inhalte – und tragen somit zu deren Entfernung bei“.
Dr. Barbara Schloßbauer
Stopline
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Ute Krotscheck
Internet Service Providers Austria
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Die ISPA-Initiative „Stopline“ wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine von den Behörden anerkannte Meldestelle für kinderpornografische und nationalsozialistische Inhalte im Internet. Stopline ist eingebunden in INHOPE, ein weltweites Netz an Meldestellen, das 1999 im Rahmen des Safer Internet Action Plans der Europäischen Kommission gegründet wurde. Finanziell unterstützt wird Stopline von Mitteln des EU Safer Internet Programms und der österreichischen Domain-Registry nic.at.
www.stopline.at
Die ISPA – Internet Service Providers Austria – ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internets in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von rund 200 Mitgliedern gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien. Die ISPA vertritt Mitglieder aus Bereichen wie Access, Services, Hosting und Content und fördert die Kommunikation der Marktteilnehmer untereinander.