Die Europäische Kommission hat die österreichische Telekom-Control-Kommission (TKK) aufgefordert ihren Regulierungsvorschlag, der die Zugangsbedingungen der alternativen Internet Service Provider auf die Leitungen der A1 Telekom inklusive der Entgelte regelt, abzuändern oder zurückzuziehen. Den Vertretern der Internetwirtschaft in Österreich fehlt für diesen Versuch die Regulierung und damit auch den Wettbewerb abzuschaffen jegliches Verständnis.
„Sollte die heimische Regulierungsbehörde der Meinung der Europäischen Kommission folgen, wird es bald wieder ein Monopol im Festnetzbereich geben“, befürchtet VAT Geschäftsführer Florian Schnurer im Hinblick auf die Aufforderung. „Allein schon die angeführte Anhebung der Preise würde alternativen Betreibern die Möglichkeit nehmen, kompetitive Angebote am Endkundenmarkt anzubieten und dem Wettbewerbsdruck der A1 Telekom Austria standzuhalten – von einem weiteren Breitbandausbau speziell außerhalb der Ballungszentren können wir dann nur mehr träumen“, gibt sich Schnurer pessimistisch.
Maximilian Schubert, Generalsekretär der ISPA, kann der Forderung der Europäischen Kommission nichts abgewinnen und sieht ein noch weiter verschärftes „Provider-Sterben“ auf Österreich zukommen. „Die Abschaffung der Regulierung würde nicht nur weitere Investitionen insbesondere der zahlreichen kleinen und mittleren Anbieter in den Ausbau von Breitbandinfrastruktur verhindern, sondern für viele von ihnen das endgültige Aus bedeuten. Das kostet speziell in den ländlichen Gebieten zahlreiche Arbeitsplätze, verstärkt die digitale Kluft und leistet der Re-Monopolisierung Vorschub“, kritisiert Schubert scharf den Eingriff der Europäischen Kommission in den Vorschlag der österreichischen Regulierungsbehörde, die er als „einzigen Garanten“ eines Marktes mit fairen Wettbewerbsbedingungen und damit letztendlich auch vernünftigen Preisen für die Konsumentinnen und Konsumenten sieht.