Das Internet ist als Raum des Lernens und Ausprobieren aus der Lebensrealität der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. So erforschen Jugendliche auch ihre Sexualität immer mehr online. Diese aktuellen Entwicklungen schätzen Expert:innen als üblich beim Erwachsenwerden in einer digitalisierten Welt ein. Besorgniserregend hingegen ist, dass laut einer aktuellen Saferinternet.at-Studie vier von zehn Jugendlichen von sexueller Belästigung online betroffen sind. Damit Eltern und erwachsene Bezugspersonen die Jugendlichen unterstützen können, sind digitale Medienkompetenz und Wissen über die häufigsten Arten von sexueller Belästigung online von Nöten. Die ISPA unterstützt dabei mit dieser neuen Broschüre.
Der Begriff „Sexting“ setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“ zusammen und beschreibt das Versenden und Empfangen intimer Nachrichten, Fotos oder Videos über digitale Medien. Vielen Kindern und Jugendlichen ist nicht bewusst ist, dass gemäß § 207a StGB das Herstellen, Anbieten, Besitzen und Weiterleiten von bildlich sexualbezogenen Darstellungen minderjähriger Personen grundsätzlich mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren bestraft wird. „Eine Ausnahmeregelung gibt es für einvernehmliches Sexting. Die Abgebildete Person muss mind. 14. Jahre alt sein und der Verbreitung freiwillig zugestimmt haben. Bei einer Weiterleitung ohne Zustimmung macht sich nicht nur der:die Sender:in sondern auch der:die Empfänger:in gemäß § 207a StGB strafbar“, erinnert Stefan Ebenberger, ISPA-Generalsekretär. In der neuen ISPA-Broschüre wird der Rechtsrahmen und die Ausnahmeregelung erläutert.
„Sextortion“ setzt sich aus den Begriffen „Sex“ und „Extortion“ (engl. Erpressung) zusammen und beschreibt eine Form der Erpressung, bei der Täter:innen mit der Veröffentlichung von intimen Bildern, Videos oder anderen Aufnahmen des Opfers drohen. Cyber-Grooming bezeichnet eine manipulative Vorgehensweise, bei der Erwachsene gezielt das Vertrauen Minderjähriger erschleichen, um Nacktbilder, -videos oder sogar ein reales Treffen zu erreichen. Der englische Begriff „to groom“ bedeutet „zurechtmachen“ und beschreibt in diesem Kontext den schrittweisen Prozess, bei dem Groomer:innen das Opfer emotional und psychologisch „vorbereiten“. Obwohl die Plattformen die Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung stetig weiterentwickeln, ist Aufklärung über Warnsignale und Taktiken der Täter:innen der wirksamste Schutz gegen diese Formen der sexuellen Belästigung. Die neue ISPA-Broschüre vermittelt dieses Wissen für Eltern und gibt praktische Tipps.
Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrende, Bildungsinstitutionen, bildungsnahe Initiativen und gemeinnützige Vereine können kostenlose Druckexemplare aller im Rahmen des Projektes Saferinternet.at entstandenen Ratgeber und Broschüren zur weiteren Verteilung bestellen, Unternehmen können diese zum Selbstkostenpreis beziehen.
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