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08.02.2021

Studie zur Zukunft von ex-ante-Zugangsverpflichtungen für A1 Telekom Austria in Österreich

Die im Auftrag der ISPA erstellte Studie von Univ.-Prof. Dr. Torsten J. Gerpott untersucht auf Basis des Drei-Kriterien-Tests inwiefern das Unternehmen A1 Telekom Austria am Vorleistungsmarkt für den lokalen Zugang für den Zeitraum der nächsten Marktanalyse weiterhin der ex-ante Regulierung unterliegen soll.

Das Gutachten kommt zu den folgenden Ergebnissen:

  • Die Wettbewerbs- und Nachfragesituation auf den relevanten Märkten hat sich seit dem Erlass der letzten Regulierungsbescheide M 1.5/15 und M 1.6/15 kaum verändert. Die A1 Telekom Austria nimmt weiterhin eine hochgradig dominante Position ein, weshalb eine Änderung der Regulierungsauflagen bereits aus diesem Grund nicht geboten erscheint.
  • Insgesamt zeigt die Anwendung des Drei-Kriterien-Tests klar, dass auch für den Zeitraum 2021 – 2025 weiterhin erhebliche Wettbewerbsprobleme zu erwarten sind, die ein Fortbestehen der Regulierungsauflagen unabdingbar machen.
  • Zieht man die Marktentwicklungen der letzten drei Jahre heran und prognostiziert den Marktanteil der Telekom Austria für die nächsten Jahre, so zeigt sich, dass der markante Schwellenwert von 50 % erst frühestens 2024 unterschritten wird, und auch 2025 noch bei 48 % liegen wird. Selbst wenn die im Positionspapier der A1 Telekom Austria vorgebrachten substitutionsgeeigneten mobilen Breitbandanschlüsse („Cubes“) in den Markt mit einbezogen werden, läge der Marktanteil Ende 2025 noch immer bei 43 %. Die Behauptungen der A1 Telekom Austria, wonach der Schwellenwert von 40 % bereits in Kürze unterschritten wird, sind somit falsch.
  • Die im Vergleich etwa zu Deutschland geringe Anzahl an über Vorleistungsprodukte realisierten Endkundenanschlüssen ist Beleg dafür, dass die einschlägigen Vorleistungsprodukte der A1TA nicht so ausgestaltet sind, dass sie es alternativen Netzbetreibern ermöglichen, im Endkundenmarkt wettbewerbsfähige Angebote zu unterbreiten.
  • Angesichts der fehlenden Alternative würde es bei Wegfall dieser Vorleistungen jedoch kein Unternehmen neben der A1TA mehr geben welche österreichweit Festnetzanschlüsse anbieten könnte.

 

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